Bayern setzt seit Jahrzehnten bei der Bildung erfolgreich auf Qualität und Gerechtigkeit. In nationalen und internationalen Bildungsvergleichsstudien und verschiedenen Umfragen erreichen der Freistaat und seine Schülerinnen und Schüler regelmäßig Spitzenergebnisse.
Bei Inputeffizienz, berufliche Bildung und Vermeidung von Bildungsarmut erreichte Bayern z.B. beim „Bildungsmonitor 2016“ den Spitzenplatz. Auch die Wirtschaft ist mit der bayerischen Bildungspolitik zufrieden: Laut dem Mittelstandsbarometer 2013 bewerten Mittelständler in Bayern die Bildungspolitik in ihrem Land als uneingeschränkt gut.In Mathematik und Naturwissenschaften erreichen Bayerische Schüler regelmäßig hohe Kompetenzen. Bayerische Schüler mit Migrationshintergrund erzielen in einigen Kompetenzbereichen sogar bessere Ergebnisse als der Durchschnitt aller Schüler in anderen Bundesländern (IQB-Ländervergleich 2012 in der 9. Klasse).
Immer mehr Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule mit Abitur oder mittlerer Reife. Der Anteil derer, die von der Schule ohne Abschluss gehen, konnte im Jahr 2015 auf den bundesweit herausragenden Wert von 4,8 Prozent gesenkt werden. Das schlägt sich auch in einer geringen Jugendarbeitslosigkeit nieder, die in Bayern im Juli 2016 bei durchschnittlich 3,2 Prozent lag und damit zu den niedrigsten in Deutschland und Europa gehört. All diese Erfolge wurzeln in einer vorausschauenden und guten Bildungspolitik.
Hohe Durchlässigkeit und beste Unterrichtsversorgung
Das differenzierte Schulwesen in Bayern gewährleistet ein hohes Maß an Durchlässigkeit und bietet schulische Angebote für unterschiedliche Begabungen und Neigungen. So werden 41 Prozent der Hochschulzugangsberechtigungen in Bayern außerhalb des Gymnasiums, meist über die berufliche Bildung, erworben.
Die Zahl der Lehrkräfte an bayerischen staatlichen allgemeinbildenden Schulen hat in den vergangenen Schuljahren einen Höchststand erreicht. Das spiegelt sich in einer guten Schüler-Lehrer-Relation wieder, die im Schuljahr 2016/2017 bei 13,8 Schülern pro Lehrkraft lag. Die ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden über alle Schularten hinweg liegen seit dem Schuljahr 2012/2013 auf erfreulich niedrigen Werten zwischen 1,4 Prozent und 1,6 Prozent.
Inklusion im Schulwesen
Für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besteht in Bayern grundsätzlich gleichberechtigter Zugang zur Regelschule. Die Eltern haben hier die Wahlfreiheit zwischen Regelschule und Förderschule. Aufgrund des Doppelhaushaltes 2017/2018 werden zum Schuljahr 2018/2019 insgesamt 800 zusätzliche Stellen zur Umsetzung der Inklusion eingesetzt werden. Mit dem beschlossenen Bildungspakt sind weitere 200 Stellen für den Doppelhaushalt 2020/2021 geplant, die Stellenzahl erhöht sich damit auf 1.000.
Investitionen in Bildung
Der Freistaat Bayern investiert mehr als ein Drittel seines Haushaltsvolumens in Bildung, vom Kindergarten bis zur Hochschule. Ohne Ausgaben für die Hochschulen und die Wissenschaft ist der Etat des Bereichs Bildung und Kultus von 2008 bis 2018 um 4 Milliarden Euro von 8,6 Milliarden Euro 12,6 Milliarden Euro gestiegen.
Bis einschließlich des Nachtragshaushaltes 2018 hat Bayern in den letzten zehn Jahren 14.700 Lehrerstellen für zusätzliche und neue Aufgaben zur Verfügung gestellt, rund 8.200 Stellen wurden neu geschaffen, etwa 6.500 Lehrerstellen der sogenannten demografischen Rendite wurden im Schulbereich gelassen.
Das beinhaltet auch die zur Beschulung der schulpflichtigen und berufsschulpflichtigen Asylbewerber und Flüchtlinge zusätzlich bereitgestellten Planstellen. Zur Besetzung dieser Stellen im Grund- und Mittelschulbereich werden auch Maßnahmen zur Zweitqualifizierung für Bewerber mit Lehramtsbefähigung aus anderen Schularten angeboten. Rund 1.200 Lehrkräfte nutzen derzeit dieses Angebot, 230 haben die Zweitqualifizierung bereits abgeschlossen.
Chancen der Digitalisierung in der Bildung
Die Digitalisierung ist eine stille Revolution und erfasst zunehmend alle Lebensbereiche, natürlich auch den Bildungsbereich und eröffnet uns vorher nie gekannte Chancen. Mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II der bayerischen Staatsregierung sind für den ersten Schritt 162,5 Millionen Euro im Nachtragshaushalt 2018 eingestellt. Damit werden die Kommunen in mehrjährigen Förderprogrammen unterstützt die IT-Ausstattung an ihren Schulen zu verbessern:
- 100 Millionen Euro zur Einführung des digitalen Klassenzimmers,- 35 Millionen Euro zur IT-Ausstattung von integrierten Fachunterrichtsräumen an beruflichen Schulen,
- 27,5 Millionen Euro zur IT-Ausstattung an Ausbildungsseminaren und Seminarschulen.
Bildungspaket
Das Bildungspaket „Für Bildung begeistern! Fördern, Fordern, Forschen“ zur Förderung in Unterricht und Schule und ist damit ein wichtiger Teil der Strategie zur Stärkung von Schülern, Schulen und dem differenzierten Schulwesen. Mit dem Bildungspaket sollen in den kommenden Jahren 2.000 Stellen zusätzlich für alle Schularten geschaffen werden. Darüber hinaus sollen bis 2020 zusätzlich 66 Millionen Euro für die Zukunftsinitiative Berufliche Bildung investiert werden. Einige wichtige Einzelmaßnahmen des Bildungspakets:
- Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung mit Ausbau der Betreuungsangebote- Ausweitung der Inklusion mit jeweils 100 Lehrerstellen in 2019 und 2020
- Stärkung der Förderschulen mit 250 zusätzlichen Stellen bis 2020
- Fünf neue Lehrstühle zur Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik an den bayerischen Universitäten,
- Ausbau der Lehrerreserve zur Sicherung des Unterrichts: 100 Stellen für die Realschulen sowie 50 Stellen für Mobile Reserve an Grund- und Mittelschulen
- 150 Stellen bereits 2018 zur Entlastung von Schulleitungen, ebenso werden die Stellen für Verwaltungsangestellte um 150 Vollzeitkapazitäten erhöht, wobei 70 auf Grund- und Mittelschulen entfallen
Zur Stärkung der beruflichen Bildung sind im Bildungspakte vorgesehen:
- in 2018 und 2019 zusätzlich 100 Stellen für Berufsschulen sowie Fachober- und Berufsoberschulen,- Erhöhung des Meisterbonus von derzeit 1.000 Euro auf 1.500 Euro, was Gesamtkosten von 17 Millionen Euro mit sich bringt,
- 10 Millionen Euro in 2018 Investition in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen,
- für die Exzellenzzentren der beruflichen Bildung im Bereich „Industrie 4.0“ stehen 5 Millionen Euro bereit.
Die personelle Grundlage für die Einführung des neuen auf neun Jahre angelegten bayerischen Gymnasiums ist auch Teil des Bildungspakets. 1.000 Planstellen sollen dafür bis 2025/26 bereitgestellt werden. Das neue bayerische Gymnasium sichert die Qualität gymnasialer Bildung durch mehr Lernzeit, greift aktuelle Fragestellungen auf und eröffnet eine Möglichkeit zur individuellen Lernzeitverkürzung.
Quelle: www.focus.de/regional/politik-in-muenchen-inklusion-investition-digitalisierung-bayern-als-bildungsland_id_8781441.html